Chirurgie

In Deutschland erkranken jährlich ca. 4000 Menschen an einem bösartigen Kehlkopftumor. Meist kann der Tumor laserchirurgisch oder durch eine Bestrahlung und Chemotherapie unter Erhaltung des Kehlkopfes behandelt werden. Bei sehr ausgedehnten Tumoren oder bei einem Rezidiv ist dennoch häufig die Entfernung des Kehlkopfs (Laryngektomie) notwendig. Auch Tumore des Schlundes (Hypopharynx) oder der Schilddrüse können die Entfernung des benachbarten Kehlkopfes notwendig machen.

Kehlkopfkrebs und Kehlkopfentfernung

Zum Wiedererlernen des Sprechens gibt es verschiedene Methoden. Früher wurde die Ruktusstimme, das Verschlucken von Luft und das wieder Aufstoßen der selben,  favorisiert. Heut zu Tage bietet die Stimmprothese die schnellste und effektivste Möglichkeit zur sprachlichen Kommunikation nach der Kehlkopfentfernung. Die Stimmprothese wird während der Kehlkopfoperation in eine künstlich geschaffene Verbindung zwischen Luft und Speiseröhre (oesophagotracheale Fistel, Shunt) eingesetzt. Luft kann nun von der Luftröhre in die Speiseröhre umgeleitet werden. Die Luft soll dann nach oben in den Mund strömen. Dabei versetzt sie Schleimhautfalten im Schlund in Schwingung – der Ton zum Sprechen entsteht.  Damit die Luft über die Stimmprothese nach oben in den Mund und nicht nach unten in den Magen strömt, erfolgt während der Kehlkopfoperation eine einseitige Durchtrennung des Schlundmuskels und der Nervenversorgung der Schlundmuskulatur (Myotomie des M. constrictor pharyngis und Neurektomie des Plexus pharyngis). In diesem Bereich werden die einzelnen Schritte der Operation näher beschrieben.

Bei ausgedehnter Krebserkrankung im Bereich des Kehlkopfes können Metastasen in den Halslymphknoten vorliegen. Aus diesem Grunde wird die Laryngektomie meist mit einer Entfernung der möglicherweise tumorbefallenen Halslymphknoten (Neck dissection) kombiniert. Da der Kehlkopf als wichtiges Organ zur Trennung von Luft- und Speiseweg nicht mehr vorhanden ist, muss die Luftröhre sicher vom Speiseweg getrennt werden. Sie wird in die Halshaut eingenäht, ein Luftröhrenschnitt (Tracheostoma) entsteht. Diese Öffnung der Luftröhre am Hals muss bei einem kehlkopflosen Patienten lebenslang bestehen bleiben. Das Essen und Trinken ist über den Mund meist problemlos möglich. Das Geschmacksempfinden wird deutlich reduziert und durch den Verlust der Nasenatmung geht ein Großteil des Geruchssinnes verloren.