Potentielle Symptome

von Katrina M. Jensen, Fort Worth, Texas, USA

 

Die hier aufgeführten Symptome werden am häufigsten von Kehlkopflosen berichtet[1]; dennoch sollten Sie jede wahrgenommene Art von Beschwerden beim Essen/Schlucken zur genaueren Betrachtung mit Ihrem Arzt besprechen.

1. Mahlzeiten dauern länger als üblich

Der erhöhte Zeitaufwand beim Essen kann darauf zurückzuführen sein, dass wiederholtes Schlucken erforderlich ist, um einen einzelnen Speisebolus (einen „Mund voll“ gekautes Essen) in die Speiseröhre und somit in den Magen zu befördern. Möglicherweise sind auch kleinere Bisse als üblich oder intensiveres Kauen erforderlich, um sicherzustellen, dass die Nahrung den Schlund passieren kann. In vielen Fällen ist die längere Essenszeit aufgrund der neuen Situation einfach erforderlich, aber es ist trotzdem wichtig, dass Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/Logopäden darüber sprechen.

2. Gefühl, dass Essen/Flüssigkeit nach dem Schlucken im Hals „steckt“

Hierbei kann es sich um eine natürliche Ansammlung in einer Tasche des Schlunds handeln, es könnte aber auch ein Symptom für ein anderes Problem sein. In jedem Fall sollte dieses Symptom genauer untersucht werden. Im Falle einer normalen Ansammlung gibt es oft Techniken und Strategien, die Abhilfe schaffen. 

* Die Ansammlung von Speiseresten im Hals sollte nicht  als „normal“ betrachtet werden, solange die Ursache hiervon nicht untersucht und festgestellt wurde.

3. Schwierigkeiten beim Schlucken fester Nahrung

Dies ist eine verbreitetes Problem, das durch eine Schwäche der Rachenmuskulatur und/oder ein Problem im Zusammenhang mit der Speiseröhre entstehen kann. Die Behandlung dieser unabhängig voneinender auftretenden Probleme ist recht unterschiedlich und bevor geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, ist eine exakte Diagnose erforderlich [2].

4. Hochwürgen von fester Nahrung nach einem Schluckversuch

Ebenfalls ein verbreitetes Problem, das durch eine Schwäche der Rachenmuskulatur und/oder ein Problem im Zusammenhang mit der Speiseröhre entstehen kann.  Es kann sich hierbei auch um eine "normale" Taschenbildung im Schlund handeln. Auch zur Behandlung dieser Beschwerden ist eine genauere Untersuchung notwendig um eine sinnvolle Therapie einzuleiten. [1, 2]. 

5. Speisen/Flüssigkeiten kommen durch die Nase heraus

Dies kann das dringendste aller Symptome einer Dysphagie sein, sowohl für den Patienten als auch für die Familie und das Pflegepersonal. Es ist ein Hinweis darauf, dass Speisen/Flüssigkeiten nicht effektiv in die Speiseröhre gelangen. Das Material verbleibt im Schlund und sammelt sich dort an, bis es die Höhe der Nasenwege erreicht, von wo es dann vom Schlund aus durch die Nase abfließen kann. Dies ist ein deutliches Symptom der Dysphagie, sollte aber dennoch kein Grund zu übermäßiger Besorgnis sein. Sobald der Grund für die Schluckbeschwerden analysiert und erkannt wurde, kann das Problem in der Regel behandelt und gelöst werden.

6. Schmerzen beim Schlucken

Schmerzen beim Schlucken werden am häufigsten in den ersten Wochen nach der Operation und/oder während einer postoperativen Bestrahlungsphase berichtet. Auch wenn es sich um ein zu erwartendes Symptom handelt, sollte dies im Falle von Patienten mit einem Kopf-Hals-Tumor stets gründlich untersucht werden, insbesondere wenn es in Verbindung mit einem der oben beschriebenen Symptome der Dysphagie berichtet wird.

7. Veränderungen beim Schlucken

Auch wenn dies möglicherweise kein Hinweis auf ein konkretes Problem ist, sollten Patienten doch alle Änderungen, die sie beim Schlucken bemerken, berichten; so zum Beispiel wenn ein Patient nicht mehr länger in der Lage ist, bestimmte Speisen/Konsistenzen mit der gewohnten Leichtigkeit zu schlucken, oder wenn er bestimmte Speisen meidet, die er bisher gut schlucken konnte. In vielen Fällen lassen sich diese Veränderungen gut behandeln, aber es wichtig, dass Probleme so früh wie möglich erkannt werden.

Literatur

1. Sullivan, PA; Hartig, GK; “Dysphagia after total laryngectomy”; Current Opinion in Otolaryngology & Head & Neck Surgery: June 2001 - Volume 9 - Issue 3 - pp 139-146

2. Oursin, C; Pitzer, G; Fournier, P; Bongartz; G, Steinbrich, W; “Neopharyngeal pseudodiverticulum: A possible cause of dysphagia in laryngectomized patients”; Clinical Imaging; Volume 23, Issue 1, pp15-18

3. Bajaj, Y., Shayah, A., Sethi, N., Harris, A. T., Bhatti, I., Awobem, A., Loke, D., & Woodhead, C. J. (2009). Clinical outcomes of total laryngectomy for laryngeal carcinoma. Kathmandu University Medical Journal, 7(3), 258-262.

4. Johnson, AF; Jacobson, BH; Medical speech-language pathology: a practitioner’s guide; pp.198-200; Thieme Medical Publishers, Inc; New York, NY; 2007