Ziele und Motivation für www.Stimmprothese.com

Die totale Entfernung des Kehlkopfes erscheint den meisten Menschen bis heute als ein schwerer Schicksalsschlag und führte über viele Jahrzehnte hinweg zur Stigmatisierung betroffener Patienten. Durch die modernen Rehabilitationsmöglichkeiten hat die Entfernung des Kehlkopfes viel von ihrem Schrecken verloren, was eine segensreiche Entwicklung war und weiter ist. Zunehmend erfordert die optimale Rehabilitation des kehlkopflosen Patienten technische und medizinische Detailkenntnisse, welche weit über die reguläre Ausbildung von Logopäden, Pflegepersonal, Hals-Nasen-Ohrenärzten und Kopf-Hals-Chirurgen hinausgehen. Diese Spezialkenntnisse unterliegen einem raschen Wandel dem kaum ein Lehrbuch standhalten könnte, da die technische und medizinische Entwicklung schnell voranschreitet.

Um diesem schnellen Wandel gerecht zu werden haben wir www.stimmprothese.com ins Leben gerufen. Die Homepage dient als Informationsplattform für Logopäden, Pflegepersonal und Ärzte und möchte dies im Gegensatz zu den meisten im Internet verfügbaren Quellen herstellerneutral tun. Die geschilderten Produkte und Verfahren werden aus der Perspektive des klinischen Anwenders, so neutral wie möglich dargestellt.

Fortbildungsmöglichkeiten für Interessierte, Hospitationsmöglichkeiten und Publikationen ergänzen das Online-Ausbildungsangebot.

Trotz des Fortschrittes bei der Rehabilitationsmöglichkeiten des kehlkopflosen Patienten gibt es wichtige Probleme die noch zu lösen sind, wie die optimale pulmonale Rehablitation, eine verbesserte Tracheostomaversorgung und die Weiterentwicklung von Stimmprothesen. Neue Produkte werden auf den Markt gebracht und sollten kritisch überprüft werden. Insbesondere neue Stimmprothesen werden von uns im klinischen Alltag erprobt und die Ergebnisse hier dargestellt.

Schließlich soll www.stimmprothese.com Patienten als Informationsquelle dienen. Wir haben absichtlich auf eine Trennung zwischen professionellen Nutzern der Homepage und Patienten verzichtet, da betroffene Patienten im Laufe der Jahre oft selbst zu Experten auf dem Fachgebiet der Rehabilitation nach totaler Kehlkopfentfernung werden. Aber auch nicht vorinformierten Patienten, z.B vor einer Kehlkopfentfernung werden verständliche und neutrale Informationen zur Beantwortung ihrer Fragen bereitgestellt.

Da wir eine sich weiter entwickelnde, lebendige und interaktive Homepage am ehesten für geeignet halten all den oben genannten Zielen gerecht zu werden, freuen wir uns für Anregungen, Kritik und Lob.

Über die Autoren

Dr. med. Peter Kress

Dr. med. Peter Kress ist Oberarzt an der HNO-Klinik des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit Stimmprothesen und der Rehabilitation von Patienten nach totaler Laryngektomie.

Er führt klinische Studien zur Erprobung von Spezialprothesen und neuen Stimmprothesen durch und brachte aus Indianapolis von Eric D. Blom das Konzept der „custom fit“ Stimmprothese und der EMG-gesteuerten Botox-Injektion mit nach Trier. Zur technischen Weiterentwicklung von Stimmprothesen besteht seit 2006 eine enge Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Maschinenbau der Hochschule Esslingen. In Studentenprojekten werden die aerodynamischen Eigenschaften von Stimmprothesen und die physikalischen Atemwegsparameter im kehlkopflosen Patienten erforscht.
Mit Vorträgen und Publikationen in der Fachpresse, insbesondere zum Thema Komplikationsmanagement, trägt Dr. med. P. Kress zur Ausbildung von Logopäden und Ärzten bei.

Zusammen mit Dr. Peter Schäfer organisiert er seit 2003 Stimmprothesenkurse für Patienten, Logopäden und Ärzte.

Dr. med. Peter Schäfer

Dr. med. Peter Schäfer beschäftigt sich seit 1995 überwiegend mit der Behandlung von bösartigen Hals-Nasen-Ohren Erkrankungen. Er ist  leitender Oberarzt mit dem Schwerpunkt HNO-Onkologie  an der HNO-Klinik des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der Stimmrehabilitation nach der Laryngektomie. Zu diesem Thema hat er ab 1997 zahlreiche Artikel und Vorträge verfasst sowie gemeinsam mit betroffenen Patienten erfolgreich Hilfsmittel entwickelt.
Die Technik des operativen Shuntverschlusses, im einfachen Fall durch Muskelhaut und im komplizierten Fall bei zusätzlich bestehender Stenose durch mikrovaskuläre Lappen, hat er weiterentwickelt und darüber auf Kongressen referiert.

Gemeinsam mit Dr. Kress organisiert er seit 2003 die Trierer Stimmprothesenkurse für Patienten, Logopäden und Ärzte.